DMEA Nachwuchspreis 2024: internationale Auszeichnung für Medizininformatik-Absolventen der BFH

26.04.2024 Bereits zum sechsten Mal innert acht Jahren und zum dritten Mal in Folge belegen Absolvierende des Bachelor of Science in Medizininformatik der Berner Fachhochschule BFH den ersten Platz beim internationalen Nachwuchspreis für die beste Bachelor-Arbeit an der DMEA in Berlin. Simon Koller hat die Jury mit seiner Abschlussarbeit für die Universitätsklinik für Neurochirurgie Bern im Bereich Analyse von Signaldaten im intraoperativen Neuromonitoring mittels maschinellen Lernens überzeugt.

Preisübergabe DMEA Nachwuchspreis
v.l.n.r.: Prof. Serge Bignens (Co-Leiter Patient-centered Digital Health, BFH), Prof. Dr. Jürgen Holm (Fachbereichsleiter Medizininformatik BFH), Simon Koller (Gewinner DMEA Nachwuchspreis 2024, Absolvent BSc Medizininformatik BFH), Prof. Michael Lehmann (Studienleiter BSc Medizininformatik, BFH)

Jedes Jahr werden die besten Bachelor- und Master-Arbeiten aus den Bereichen Medizininformatik, E-Health, Gesundheits-IT, Gesundheitsmanagement, Gesundheitsökonomie und Healthcare Management und weiteren Studiengängen an der DMEA (Digital Medical Expertise & Applications) in Berlin prämiert. Der Nachwuchspreis wird für Abschlussarbeiten verliehen, welche die Gesundheitsversorgung mittels IT nachhaltig verbessern. Der erste Preis für die beste Bachelor-Arbeit ist mit 1‘500 Euro dotiert.

Neue Methoden im intra- und postoperativen Neuromonitoring zur Prävention postoperativer Hirnschäden

In seiner Arbeit «Analyse von Signaldaten in der Neurochirurgie mit Hilfe von Zeitreihenverfahren» untersucht Simon Koller, wie mittels maschinellen Lernens und mithilfe von Bildverarbeitung motorisch ausgelöste Muskelsignale bei Hirnoperationen analysiert und klassifiziert werden können. Mithilfe eines Convolutional Neural Networks (CNN) wurden Datensätze in zwei Modellen analysiert, einem untrainierten und einem vortrainierten CNN. Die Resultate der Tests sind sehr erfolgversprechend: So erzielte das erste CNN mit den Testdaten eine Genauigkeit von 73%; das zweite, trainierte Modell sogar eine Genauigkeit von 83%. Die Bachelor-Arbeit, die in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Neurochirurgie des Inselspitals Bern entstand und von Prof. Dr. Murat Sariyar betreut wurde, ermöglicht ein vertieftes Verständnis der wenig erforschten Signale. Damit wird eine wichtige Basis für die weitere Forschungsarbeit gelegt. «Wir möchten erreichen, dass potenzielle Beeinträchtigungen nach einer Hirnoperation bereits während der Operation erkennbar sind», so Simon Koller. Die Signalverarbeitung im intraoperativen Neuromonitoring stelle einen integralen Bestandteil in der Prävention von Hirnschäden nach Operationen dar. 

Erfolgreiche Medizininformatik-Absolvent*innen der BFH

Seit 2017 nimmt der Fachbereich Medizininformatik der BFH an der DMEA teil und motiviert seine Student*innen, die besten und innovativsten Abschlussarbeiten für den Nachwuchspreis einzureichen. Seitdem ist kein Jahr vergangen, in welchem BFH-Absolvent*innen nicht auf dem Podest standen: Sechsmal belegten sie den ersten Platz, einmal gewannen sie den zweiten Preis und dreimal gab es Bronze. Mit Simon Kollers Gewinn geht der erste Platz bereits zum dritten Mal in Folge nach Biel. Diese Erfolgsgeschichte dokumentiert auf internationalem Niveau die Exzellenz der Medizininformatik-Ausbildung an der BFH. Insbesondere Praxisnähe, Umsetzungsgrad und Nachhaltigkeit der Lösungen zu relevanten Themen im Gesundheitswesen stechen heraus. 

Gewinner Nachwuchspreis DMEA 2024

Simon Koller

Thesis-Zusammenfassung

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