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Weniger Fehlplatzierungen bei der Implantation von Herzschrittmacher-Elektroden
27.01.2022
Bei Implantationen von Herzschrittmachern kommt es in rund 30 Prozent der Fälle zu einer Fehlplatzierung der Elektroden. Grund dafür sind die derzeitigen Bildgebungs-Technologien, welche während der Operation die Position der Elektroden nur in 2D darstellen können. Ein neuartiges System, das am Institute for Human Centered Engineering HuCE der Berner Fachhochschule BFH entwickelt wird, soll eine Visualisierung in 3D ermöglichen. Die Herzschrittmacher-Elektroden könnten so deutlich genauer platziert werden.
Die Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat weltweit zu einer entsprechenden Zunahme von Herzschrittmacher-Implantationen geführt. Eines der Hauptrisiken dieses Verfahrens ist die Platzierung der Herzschrittmacher-Elektroden. Dieses Risiko wollen Forschende vom Institute for Human Centered Engineering HuCE der Berner Fachhochschule BFH verkleinern. Dafür entwickeln sie im Rahmen eines BRIDGE-Forschungsprojektes*, das am 1. Januar 2022 gestartet ist, ein System, welches mittels Ösophagus-EKG eine Echtzeit-Lokalisierung von Schrittmacherelektroden während der Operation möglich macht. Dadurch käme es zu weniger Fehlplatzierungen, was wiederum die Lebensqualität der Patient*innen erhöhen und die Ressourcen im Krankenhaus schonen würde.
Klinische Studie läuft bereits
In einer laufenden klinischen Studie, welche bereits seit letztem Jahr in Zusammenarbeit mit der Solothurner Spitäler AG durchgeführt wird, untersuchen die Forschenden die Genauigkeit der Algorithmen zur Elektroden-Lokalisierung. In der zweiten Phase des Projektes wird das System namens eso-ECG-3D-System für den Markteintritt vorbereitet, wobei der Schwerpunkt auf der Einhaltung der Vorschriften für die Sicherheit von Medizinprodukten liegt. Zudem soll auch die Benutzeroberfläche stetig verbessert werden, um die Benutzerfreundlichkeit des Systems für Kardiolog*innen zu gewährleisten.
Mehr über das Projekt erfahren:
* BRIDGE ist ein gemeinsames Förderprogramm des Schweizerischen Nationalfonds SNF und der Innosuisse an der Schnittstelle von Grundlagenforschung und wissenschaftbasierter Innovation.