Strassenverkehrssicherheit

Gewährleistung der Sicherheit der Strasseninfrastruktur: Mit dieser Weiterbildung vertiefen Sie in einem kompakten und zielgerichteten Studium relevantes Fachwissen und aktuelle Verfahren.

In diesem Studiengang

  • lernen Sie, die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Infrastruktur, Verkehrsverhalten und Verkehrsablauf sowie Verkehrssicherheit zu erkennen und zu verstehen,

  • lernen Sie, spezifische Verfahren anzuwenden und die Ergebnisse zu beurteilen,

  • werden Sie befähigt, Aspekte der Verkehrssicherheit in Planung, Bau und Betrieb von Strassenverkehrsanlagen zu berücksichtigen,

  • generieren Sie Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit,

  • beurteilen Sie die Zweckmässigkeit und Verhältnismässigkeit von Verkehrssicherheitsmassnahmen,

  • können Sie sich bei der Erfüllung der entsprechenden fachlichen Voraussetzungen und einer erfolgreichen Prüfung zusätzlich zum Auditor (Road Safety Audit), zum Inspektor (Road Safety Inspektion) und zum Experten Unfallschwerpunkt-Management (BSM) zertifizieren lassen.

Hauptbild CAS Strassenverkehrssicherheit

Steckbrief

  • Titel/Abschluss Certificate of Advanced Studies (CAS) «Strassenverkehrssicherheit»
  • Dauer ca. 18 Studientage
  • Unterrichtstage Die Kurstage variieren je nach Modul
  • Anmeldefrist Vier Wochen vor Studienbeginn
  • Anzahl ECTS 12 ECTS-Credits
  • Kosten Modul 1: CHF 2'800.–
    RSA, RSI, BSM: CHF 2'200.–/pro Modul
    10% Rabatt für VSS-Mitglieder
    Prüfung (RSI, RSA, BSM): CHF 450.–/pro Modul
    Abschlussarbeit des CAS: CHF 1'200.–
  • Unterrichtssprache Deutsch
  • Studienort VSS Zürich
  • Departement Architektur, Holz und Bau
  • Nächste Durchführung RSA: November 2025
    Verkehrsrelevante Aspekte: Januar 2026
    RSI: März 2026
    Bauen unter Verkehr: Mai/Juni 2026
    BSM: Oktober 2026

Inhalt + Aufbau

Portrait

Die Schweiz hat im Juni 2017 vom European Transport Safety Council den Road Safety Performance Index (PIN Award) für herausragende Fortschritte in der Strassenverkehrssicherheit entgegennehmen dürfen.

Um dieses hohe Sicherheitsniveau zu festigen und weiter zu erhöhen, braucht es gut aus- und weitergebildete Fachleute. Das CAS Strassenverkehrssicherheit leistet einen wertvollen Beitrag zur Aktualisierung und Erweiterung der fachlichen und methodischen Kompetenzen im Bereich der Strassenverkehrssicherheit.

Ausbildungsziel

Im CAS werden Sie befähigt, die Aspekte der Verkehrssicherheit als integralen Bestandteil in Planung, Bau, Betrieb und Erhaltung von Strassenverkehrsanlagen zu berücksichtigen.

  • Sie sind in der Lage, die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Infrastruktur, Verkehrsverhalten und Verkehrsablauf sowie Verkehrssicherheit zu erkennen und ihre Relevanz qualitativ und quantitativ richtig zu bewerten.
  • Sie erlangen die Kompetenz, Instrumente und Verfahren zur Optimierung der verkehrssicherheitsrelevanten Aspekte in Projekten als auch bestehenden Anlagen einzusetzen.
  • Sie können zielgerichtet Massnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Verkehrssicherheit ableiten und Zweckmässigkeit und Verhältnismässigkeit von Verkehrssicherheitsmassnahmen beurteilen.

Aufbau

Das CAS Verkehrssicherheit ist modular aufgebaut. Es setzt sich aus vier von fünf frei wählbaren Hauptmodulen und dem Modul CAS-Arbeit zusammen.

  • Verkehrssicherheitsrelevante Aspekte bei der Gestaltung der Strasseninfrastruktur
  • Road Safety Audit
  • Road Safety Inspection
  • Unfallschwerpunkt-Management (Black Spot Management BSM)
  • Bauen unter Verkehr

Das Modul sensibilisiert für die Aspekte der Verkehrssicherheit und vermittelt die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten, um Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Anlage, Verkehrsablauf und Verkehrssicherheit zu erkennen und zu verstehen. Auf Basis neuester Ergebnisse aus Forschungsprojekten, Normen und bewährtem Praxiswissen werden sicherheitsrelevante Aspekte bei Planung, Projektierung und im Betrieb einer Strassenverkehrsanlage erörtert, anhand von Fallstudien aus der Praxis Verkehrssicherheitsmassnahmen analysiert, geplant und bewertet. Gleichzeitig wird der Umgang mit relevanten Normen und vorhandenen Ermessensspielräumen geschult.

Ziel

Nach erfolgreichem Abschluss dieses Moduls sind die Teilnehmenden befähigt, der Bedeutung der Verkehrssicherheit bei Planung, Projektierung, Bau und Betrieb von Strassenverkehrsanlagen Rechnung zu tragen. Sie sind in der Lage, Verkehrssicherheitsrisiken zu erkennen, diese einzuschätzen, zweckmässige Massnahmen zu formulieren oder entsprechende weitere Schritte vorzuschlagen.

Das Road Safety Audit (RSA) ist ein Verfahren zur systematischen Überprüfung und Beurteilung von Projekten unter dem Aspekt der Strassenverkehrssicherheit. Es dient dazu, frühzeitig allfällige sicherheitsrelevante Defizite zu erkennen, die sich aus einem vorliegenden Projekt an der neuen oder zu sanierenden Strassenverkehrsanlage ergeben könnten, und damit Optimierungspotenzial im Interesse der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden aufzuzeigen. Das Verfahren wird für alle Projekte von Strassenverkehrsanlagen jeder Projektstufe empfohlen.

Das Verfahren ist Bestandteil der Infrastruktur-Sicherheitsinstrumente (ISSI) des Bundes (ASTRA).

Das Modul Road Safety Audit vermittelt das erforderliche Rüstzeug zur Anwendung des Verfahrens gemäss SN 641 722.

Ziel

Die Teilnehmenden werden mit der Methode des Audits und deren praktischer Anwendung innerhalb des Projektierungsablaufs vertraut gemacht. Sie erlangen die Kompetenz, das Verfahren zur Auditierung von Projekten von Strassenverkehrsanlagen in jeder Projektstufe selbstständig anzuwenden. Ferner vermittelt der Kurs sowohl aktuelle Erkenntnisse zu fachspezifischen Themen als auch umfangreiche Erfahrungen aus der Auditierungspraxis. 
Der Kurs bietet zudem die Gelegenheit, andere Fachleute zu treffen, sich in entspannter Lehrumgebung zu relevanten Aspekten auszutauschen und voneinander zu lernen.
 

Die Road Safety Inspection (RSI) ist ein formalisiertes Verfahren zur systematischen Beurteilung von Strassenabschnitten hinsichtlich Verkehrssicherheit. Sie dient dem Finden von Sicherheitsdefiziten resp. Gefahren an bestehenden Strassenverkehrsanlagen, die auf den sicheren Verkehrsablauf resp. die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden einen Einfluss haben könnten. Durch deren Beheben sollen allfällige Unfälle vermieden oder die Schwere ihrer Folgen reduziert werden.

Das Verfahren ist Bestandteil der Infrastruktur-Sicherheitsinstrumente (ISSI) des Bundes (ASTRA).

Ziel

Die Teilnehmenden erwerben das erforderliche Rüstzeug zur Anwendung des Verfahrens der Inspektion, wie es die SN 641 723 regelt.
Der Kurs bietet zudem die Gelegenheit, andere Fachleute zu treffen, sich in entspannter Lehrumgebung zu relevanten Aspekten auszutauschen und voneinander zu lernen.

Die Sanierung von Örtlichkeiten im bestehenden Strassennetz, an denen eine Häufung von Verkehrsunfällen identifiziert wurde, zielt auf die Reduzierung von zukünftigen Unfällen und/oder die Verminderung der Schwere dieser Unfälle. Im durch den Bundesrat erlassenen Programm Via sicura wird eine systematische Sanierung insbesondere von Unfallschwerpunkten im Strassennetz als hochwirksame Massnahme zur Verbesserung der Verkehrssicherheit gefordert.

Die einer Sanierung zugrunde liegende systematische Analyse (Unfallanalyse) bezweckt, diejenigen Unfallursachen resp. Sicherheitsdefizite an der Strasseninfrastruktur oder in deren Umfeld zu erkennen, die zu einem massgeblichen Anteil zur Entstehung der Unfälle und/oder deren Folgen beigetragen haben. Die Ermittlung und Gewichtung der massgebenden Einflüsse ist eine unerlässliche Grundlage zur Herleitung örtlich zweckmässiger und nachhaltiger Sanierungsmassnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. 

Ziel

Das Ziel des Moduls BSM (Black Spot Management) besteht darin, die Teilnehmenden mit den Verfahrensschritten des Unfallschwerpunkt-Managements und deren praktischen Anwendung vertraut zu machen. Besonderer Wert wird auf die Anwendung der Methode der Analyse von Unfallschwerpunkten resp. lokalen Häufungen von Unfällen gelegt. Die Teilnehmenden sind nach erfolgreicher Prüfung in der Lage, das Instrument BSM zielgerichtet und inhaltlich korrekt anzuwenden. Sie können Unfallschwerpunkte identifizieren, die massgebenden Unfallursachen ermitteln, die zur Eliminierung zweckmässigen technischen und baulichen Sanierungsmassnahmen bestimmen und deren Wirksamkeit überprüfen.

Die Anforderungen an Verantwortliche, Ingenieure und Baufachleute bei der Planung von Baustellen wächst mit der Komplexität während der Ausführung der Baustelle unter Verkehr. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Gewährleistung der Sicherheitsbedürfnisse, namentlich der Bauwerksicherheit, der Betriebssicherheit des Verkehrs, der Sicherheit der Baustelle als Arbeitsstelle und der Arbeitssicherheit der Bauleute. Dies ist eine höchst anspruchsvolle Ingenieurs- und Managementaufgabe, die eine integrale Betrachtungs- und Beurteilungsweise mit Einbezug der verschiedenen Stakeholder erfordert.

Das Modul ist ein interdisziplinärer Lehrgang zur integralen Baustellensicherheit und dient der Weiterbildung und Sensibilisierung der mit solchen Aufgaben betrauten Ingenieure und Planer. Zentrale Themen sind die Bauwerksicherheit während der Bauphasen, die sichere und leistungsfähige Verkehrsführung mit den dazu nötigen Einrichtungen und Anlagen und die Arbeitssicherheit der Arbeiter und Bauleute sowie die sorgfältige Abstimmung aller Massnahmen, sodass sie optimal zusammenwirken.

Ziel

Das Ziel der Weiterbildung besteht darin, das Grundwissen von Ingenieuren, Strassenbauern, Baustellenplanern und Baustellenverantwortlichen zu ergänzen und aufzudatieren, sie für diese anspruchsvolle und zunehmend schwierige Aufgabe zu sensibilisieren und die für die integrale Baustellensicherheit massgebenden Zusammenhänge deutlich zu machen. Basis bildet die Norm SN 640 886. Anhand einer erfolgreichen Abschlussarbeit erbringt der Kursteilnehmende den theoretischen Nachweis, eine Baustelle integral planen zu können.

Für den erfolgreichen Abschluss des CAS muss in allen Modulen ein Kompetenznachweis erbracht werden. 

Ohne Kompetenznachweis erhalten Sie eine VSS-Weiterbildungsbestätigung.

Beim Besuch von einzelnen Modulen kann ein Kompetenznachweis erbracht werden, somit erhalten Sie ein VSS-Weiterbildungszertifikat.

Was sagen unsere Absolvent*innen?

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Jonas Jost

Co-Leiter Raum-/Verkehrsplanung, Mitinhaber asa AG; Rapperswil-Jona

«Meine Kompetenzen als Fachperson im Bereich der Strassenverkehrssicherheit konnte ich im Rahmen dieser Weiterbildung weiter ausbauen sowie neue Planungsansätze und Sichtweisen kennen lernen. Das persönliche Engagement der Studienleitung und den fachlichen Austausch mit den Teilnehmenden und Dozierenden habe ich sehr geschätzt.»

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Thomas Enzler

Projektleiter Infrastrukturmanagement / Stadt Uster, Abt. Bau

«Ich empfehle dieses CAS grundsätzlich jedem, der sich mit Strassenverkehrsanlagen auseinandersetzt – sei dies in der Planung, im Bau oder im Betrieb und Unterhalt. Ich konnte mir ein umfassendes Verständnis für das Thema Strassenverkehrssicherheit aufbauen und in den Berufsalltag mitnehmen.»

Partner

Voraussetzungen + Zulassung

Das CAS richtet sich an berufserfahrene Ingenieure und Fachleute, die in Planungs- und Ingenieurbüros oder Verwaltungen insbesondere mit Aufgaben in Planung, Bau und Betrieb von Strassenverkehrsanlagen betraut sind.

  • Hochschulabschluss (Fachhochschule, Universität oder ETH) mit mindestens zwei Jahren Berufserfahrung im entsprechenden Umfeld.
  • Zulassung auch ohne Hochschulabschluss möglich, wenn Sie über einen gleichwertigen, eidgenössischen Diplomabschluss verfügen. Mehrere Jahre Berufserfahrung im entsprechenden Umfeld sind Voraussetzung.
  • Bewerber*innen, die nicht über einen der geforderten Abschlüsse verfügen, können «sur Dossier» zugelassen werden.
  • Für die Zertifizierung Auditor, Inspektor oder BSM-Zertifizierung gelten höhere Zulassungsbestimmungen (s. Modulbeschreibung).