TRANSFORM 2024: Digitaler Service public 8. Mai 2024

Am Mittwoch, 8. Mai 2024 trafen sich im Rahmen der jährlich stattfindenden Konferenz TRANSFORM rund 175 Teilnehmende im Berner Rathaus. Referierende aus Politik, Verwaltung, Forschung und bundesnahen Betrieben referierten zum Thema «Digitaler Service public: Die Rolle des Staates im digitalen Zeitalter».

08.05.2024, 9.00–17.00 Uhr – Rathaus Bern, Rathausplatz 2

Wie kann der Bund den Erwartungen entsprechen, den Service public digitalisieren und Daten offenlegen, ohne gleichzeitig Sicherheitsrisiken einzugehen, die Entscheidungsfreiheit der Bevölkerung einzuschränken oder die mehreren hunderttausend Offliner in der Schweiz zu benachteiligen? Und vor welche besonderen Herausforderungen stellt der unaufhaltsame digitale Wandel die Institutionen der Verwaltung?

An der Konferenz Transform 2024 befassten sich insgesamt elf Fachpersonen aus der Politik, der Bundesverwaltung, der Wissenschaft sowie aus staatsnahen Unternehmen mit der Frage, welche Rolle dem Staat im digitalen Zeitalter zukommen soll. Neben der E-ID stiessen auch hochaktuelle Themen wie die Freigabe von Open Source beim Bund oder die digitale Transformation im schweizerischen Gesundheitswesen beim Publikum im Berner Ratsaal auf grosses Echo und boten viel interessanten Diskussionsstoff.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Referierenden für die Beiträge, die wir hier teilen dürfen, sowie bei Jonathan Hess (Video) und Michael Eggen (Fotografie) für das Einfangen der Bilder.

Save the date 2025

Die nächste TRANSFORM findet am Dienstag, 6. Mai 2025 im Berner Rathaus statt.

Wer bis dahin am Ball bleiben will zu Themen der digitalen Transformation, findet hier Lektüre und immer wieder spannende neue Beiträge:

Folien

Videos

Intro Matthias Stürmer

Jochen Decker

Nicole Burth

Prof. Dr. Georges-Simon Ulrich

Gery Balmer

Amanda Brock

Claudine Esseiva

Diskussion

Nassima Wyss-Mehira

Reflektion & Fazit

Dr. Daniel Markwalder

Prof. Dr. Christian Geiger

Dr. Michael Schöll

Philippe Voirol

Speaker

Auswahl der Speaker an der TRANSFORM 2024

Programm

Zeit Thema
09:15

Begrüssung & Einleitung

  • Prof. Dr. Matthias Stürmer, Berner Fachhochschule
09:20

Open Source Software als digitaler Service public

  • Amanda Brock, Open UK
  • Dr. Daniel Markwalder, Bundeskanzlei
  • Jochen Decker, SBB
10:50 Pause
11:20

Politische Einordnung, aktueller Stand in der Schweiz

  • Claudine Esseiva, Grossrätin Kt. Bern
  • Prof. Dr. Christian Geiger, Berner Fachhochschule
  • Nicole Burth, Schweizerische Post
12:20 Diskussion mit den Referierenden
12:40 Mittagspause
13:50

Digitale Identität, Daten und Beispiel Digisanté als digitaler Service public

  • Dr. Michael Schöll, Bundesamt für Justiz

  • Prof. Dr. Georges-Simon Ulrich, Bundesamt für Statistik

  • Nassima Wyss-Mehira, Bundesamt für Gesundheit

15:20 Pause
15:50

KI, Cloud-Infrastruktur und Beispiel Mobilitätsdaten als digitaler Service public

  • Philippe Voirol, Bundesamt für Informatik und Telekommunikation

  • Gery Balmer, Bundesamt für Verkehr

16:50

Reflektion des Tages & Fazit

  • Prof. Dr. Matthias Stürmer, Berner Fachhochschule
17:00 Apéro

 

Referate

Amanda Brock

Amanda Brock

CEO Open UK

LinkedIn

Opening the public sector to the future

Where is our digital economy and how does today's buzz word "open source" fit into it?

In her keynote, Amanda Brock will provide an overview of the global public sector landscape and open source. She delves into cost savings and sovereignty to answer why governments want open source, how successful the public sector has been with open source and the pros and cons of using it well. Amanda will give practical steps to support policies and laws and answer the enigmatic question of how to shift the future to open in the public sector.

Dr. Daniel Markwalder

Daniel Markwalder

Delegierter des Bundesrates für digitale Transformation und IKT-Lenkung

LinkedIn

«Public Money Public Code»: Freigabe von Open Source beim Bund

Mit dem Digitalgesetz EMBAG (SR 172.019 - Bundesgesetz vom 17. März 2023 über... | Fedlex (admin.ch)) legt die Bundesverwaltung den Quellcode der von ihr entwickelten Software als Open Source offen.

Gemäss Artikel 9 EMBAG soll jede Person die entsprechende Software kostenlos nutzen, weiterentwickeln und weitergeben können. Daniel Markwalder, der Delegierte des Bundesrates für digitale Transformation und IKT-Lenkung, stellt die neue Bestimmung vor und erklärt, was sie für den Bund bedeutet.

Jochen Decker

Jochen Decker

Mitglied der Konzernleitung und CIO der SBB

LinkedIn

SBB – Vom Open Source Nutzer zum Creator

Die SBB nutzt mit einer "Open Source First" Strategie breitflächig Open Source Software in der IT-Infrastruktur. Open Source Software wie z.B. MATSim in der Verkehrsmodellierung zeigen, dass auch branchenspezifische Open Source Software von Bahnen weiterentwickelt werden kann.

Neu veröffentlichen wir in der OpenRail Association mit den Gründungsmitgliedern SBB, SNCF, DB und der UIC auch Eigenentwicklungen als Open Source Software. Damit wird die SBB vom Open Source Nutzer zum Creator. Erste Open Source Applikationen werden bereits von anderen Bahnen weiterentwickelt.

Claudine Esseiva

Claudine Esseiva

Grossrätin FDP Kanton Bern

LinkedIn

Die Erwartungen der Bevölkerung und Wirtschaft an den Staat im digitalen Zeitalter

Eigentlich hinkt der Staat der Wirtschaft immer hinterher, in allen Belangen. In der Digitalisierung ist dies besonders frappant. Da viele Prozesse in der Verwaltung historisch gewachsen sind, Prozess nur begrenzt benutzer*innen-orientiert sind und IT-Projekte in der Verwaltung eigentlich nicht scheitern dürfen. Nun kommen wir zur Krux: Die gleichen Personen, die munter Inhalte auf Instagram teilen, stimmen gegen die E-ID oder das E-Voting, weil gemäss ihrem Weltbild Private den Datenschutz nicht sicherstellen können. Fakt ist: Das Vertrauen in die Technologie ist da, aber wenn der Staat diese Technologien anwendet, besteht bei der Bevölkerung ein immenses Bedürfnis an Datenschutz und Sicherheit. Was ist zu tun in dieser sehr herausfordernden Ausgangslage? Welche Rolle hat die Verwaltung und die Regierung? Welche Rolle hat das Parlament? Das diskutieren wir!

Prof. Dr. Christian Geiger

Prof. Dr. Christian Geiger

Dozent am Institut Public Sector Transformation, BFH

LinkedIn

Die Evolution des Service public – Ein Rückblick, Einblick und Ausblick aus wissenschaftlicher Perspektive

Die Evolution des Service Public ist von einem beständigen Wandel gekennzeichnet und Zeichen der Veränderung der gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Wahrnehmung öffentlicher Dienstleistungen. Dieser Vortrag bietet einen umfassenden Rückblick auf die historische Entwicklung des Service Public aus der wissenschaftlichen Perspektive.

Christian Geiger beleuchtet hierbei aktuelle Veränderungen und Herausforderungen und wirft einen Blick in die Zukunft. Anhand der Verbindung von praktischen Beispielen und theoretischen Ansätzen werden sowohl die historischen Meilensteine als auch die aktuellen Debatten und zukünftigen Entwicklungen aufgegriffen. Die Zuhörenden sollen so ein Verständnis für die Bedeutung eines modernen Service Public in unserer heutigen Gesellschaft gewinnen.

Nicole Burth

Nicole Burth

Leiterin Kommunikations-Services und Konzernleitungsmitglied der Schweizerischen Post

LinkedIn

Die Zukunft gestalten: Die Rolle der Post im digitalen Service public

Digitalisierung ist für die Post bereits heute Alltag. Die Post hat die unternehmerischen und operativen Voraussetzungen geschaffen für die Bereitstellung von digitalen Schlüsselinfrastrukturen zur einfachen, sicheren und vertrauensvollen Handhabung von schützenswerten Informationen.

Der Bund kann bei seinen Digitalisierungsaktivitäten auf unser Know-How zählen und sollte uns dabei eine aktive Rolle zuschreiben. Denn staatsnahe Unternehmungen wie die Post haben den Vorteil, zwar unter staatlicher Kontrolle zu agieren, aber dennoch unabhängig, agil und flexibel zu handeln.

Dr. Michael Schöll

Dr. Michael Schöll

Direktor Bundesamt für Justiz

Über den Referenten

E-ID und Vertrauensinfrastruktur

Seit dem Referendum über das erste E-ID-Gesetz ist viel passiert. Inzwischen arbeiten über 80 Personen an der neuen E-ID. Sie schaffen die gesetzlichen Grundlagen, entwickeln Systeme, sammeln Erfahrungen mit Pilotprojekten, pflegen den Kontakt zu den zukünftigen Nutzerinnen und Nutzern etc. Michael Schöll berichtet über den aktuellen Stand der Arbeiten, bietet einen Ausblick und beantwortet die Frage, welchen Beitrag die E-ID zum digitalen Service Public leistet.

Prof. Dr. Georges-Simon Ulrich

Prof. Dr. Georges-Simon Ulrich

Direktor Bundesamt für Statistik BFS

LinkedIn

Gemeinsam aus guten Daten lernen

Daten und Datenkompetenz sind das Herzstück der digitalen Transformation des Staates. Das Bundesamt für Statistik (BFS) arbeitet mit der Verwaltung daran, Daten sichtbar und sicher nutz- und austauschbar zu machen. Daten sind dabei nicht nur eine Grundlage für effiziente, kundenzentrierte Verwaltungsprozesse. Aus ihnen können wir auch gemeinsam lernen. Dazu braucht es die richtigen «Werkzeuge»; eine moderne öffentliche Statistik und die sichere Sekundärnutzung für die Forschung ebenso wie den gemeinsamen Aufbau von Kompetenzen im Bereich der Datenwissenschaft und der KI.

Nassima Wyss-Mehira

Nassima Wyss-Mehira

Vizedirektorin Bundesamt für Gesundheit

LinkedIn

DigiSanté: Förderung der digitalen Transformation im Gesundheitswesen Schweiz

Wir haben eines der besten Gesundheitssysteme der Welt, aber beim Vergleich des Digitalisierungsgrades fallen wir im internationalen Vergleich ab. DigiSanté will dieses Optimierungspotential angehen und gemeinsam mit den Akteuren die digitale Transformation im Gesundheitswesen der Schweiz fördern.

Philippe Voirol

Philippe Voirol

Stellvertretender Direktor Bundesamt für Informatik und Telekommunikation BIT

LinkedIn

Der Mensch und die KI – die Herausforderungen für Behörden

Für die Botschaft "Swiss Government Cloud" zuhanden des Bundesrates und des Parlaments hat das BIT verschiedene Einsatzmöglichkeiten von KI in der Bundesverwaltung analysiert. Dafür wurden mehrere Prototypen entwickelt, auch um zukünftige rechtliche und organisatorische Herausforderungen zu untersuchen. Die Präsentation wird diese Ergebnisse und den aktuellen Stand der Arbeiten beleuchten.

Gery Balmer

Gery Balmer

Stellvertretender Direktor Bundesamt für Verkehr

LinkedIn

Daten und Mobilität: Rolle der öffentlichen Hand

Der Staat stellt seit jeher Infrastrukturen wie Schienen und Strassen für die Mobilität zur Verfügung – das ist allgemein anerkannt und der Ausbau dieser Infrastrukturen erlebt in Zeiten von BIF und NAF gerade einen Boom. Aber: Verändert sich die Rolle der öffentlichen Hand aufgrund der digitalen Transformation? Soll die öffentliche Hand z.B. den Austausch von Daten und deren Nutzung fördern, um die Mobilität insgesamt effizienter und kundenfreundlicher zu machen? Wie kann das gelingen?

Steckbrief

  • Startdatum 08.05.2024, 9.00–17.00 Uhr
    In Kalender eintragen
  • Ort Rathaus Bern, Rathausplatz 2
  • Anmeldefrist 30.04.2024
  • Kosten Normal: 450 CHF | Verwaltung & Vereine: 380 CHF | Studierende: 120 CHF (auf Anfrage & mit Nachweis)

Kontakt