- Fachveranstaltung
TRANSFORM 2025: Data-Driven Public Sector 6. Mai 2025
Am Dienstag, 6. Mai 2025 trafen sich im Rahmen der jährlich stattfindenden Konferenz TRANSFORM rund 150 Teilnehmende und Referierende aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft zum Thema «Data-Driven Public Sector».
06.05.2025, 9.00–17.00 Uhr – Rathaus Bern, Rathausplatz 2
Packende Referate im Grossratssaal und spannende Perspektiven beim Austausch in den Pausen: Das Thema "Data-Driven Public Sector" barg zahlreiche Facetten. An der Konferenz TRANSFORM 2025 befassten sich insgesamt elf Fachpersonen aus Verwaltung, Wissenschaft, Privatwirtschaft sowie dem nahen Ausland mit der Frage, wie der Wert von Daten im öffentlichen Sektor besser erkannt und genutzt werden kann.
Im ersten Teil des Vormittages kamen die Teilnehmenden in den Genuss des Eröffnungsreferats von Bundeskanzler Viktor Rossi, vertieften sich im Referat von Stefan Kaufmann von Wikimedia Deutschland e. V. in die aktuelle Gesetzgebung auf internationaler Ebene und erhielten bei Petra Keller Guéguen spannende (Video-)Einblicke in die Herausforderungen der Data-Governance bei der Bundesverwaltung.
Nach dem Referat von Esther-Mirjam de Boer und Adrian Lobsiger diskutierte das Panel rund um Moderator Prof. Dr. Matthias Stürmer angeregt zum Mehrwert von Daten, Datenschutz und Datenprojekten. Nach der Mittagspause ging es frisch gestärkt weiter mit den Referaten von Prof. Dr. Julia Mia Stirnemann, Sofia Pulfer, Michael Disteli und Martin Hertach zu den Themen Datenvisualisierung und HelloDATA sowie mit einem persönlichen Praxisbericht. "Shared Dimensions" mit Dr. Bendikt Hitz-Gamper und der mehrsprachige KI-Bot MeLODy mit Dr. Rolf Schenker bildeten den Abschluss der Konferenz, bevor es noch in die letzte Diskussionsrunde und das Fazit von Matthias Stürmer ging.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Referierenden für die Beiträge, die wir hier teilen dürfen, sowie bei Jonathan Hess (Video) und Michael Eggen (Fotografie) fürs Einfangen der Bilder. Ein grosses Dankeschön geht auch an unsere Eventsponsoren: die Löwenfels Partner AG, das Amt für Informatik und Organisation des Kantons Bern (KAIO) und die Bedag Informatik AG - herzlichen Dank für eure Unterstützung!
Save the date 2026
Die nächste TRANSFORM findet am Dienstag, 5. Mai 2026 im Berner Rathaus statt.
Wer bis dahin am Ball bleiben will zu Themen der digitalen Transformation, findet hier Lektüre und immer wieder spannende neue Beiträge:
Institut Public Sector Transformation
Fotos
Alle Bilder von: Michael Eggen Photography
Impressionen der TRANSFORM 2025
Folien

Speaker

Programm
Zeit | Thema |
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09:15 |
Begrüssung & Einleitung
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09:20 |
Datenstrategien und aktuelle Regulierungen in der Schweiz und EU
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10:40 | Pause |
11:10 |
Datenpotenzial in der Schweiz erschliessen und Grenzen einhalten
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11:50 | Diskussion mit den Referierenden |
12:30 | Mittagspause |
14:00 |
Umsetzung von datenbasierten Anwendungen in der Praxis
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15:20 | Pause |
15:40 |
Mutige Schritte zum Data-Driven Public Sector
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16:20 | Diskussion mit den Referierenden |
16:40 |
Reflektion des Tages & Fazit
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16:45 | Apéro |
Referate
Die Schweiz digitalisieren: Wie gelingt das? Und welche Rolle spielen dabei Daten?
Die Digitalisierung der Schweizer Behörden schreitet voran. Immer mehr Behördenleistungen stehen digital zur Verfügung: Von der Wetterprognose, über die Steuererklärung bis zur Unternehmensgründung. (Zu) oft entwickeln aber Behörden jeweils eigene Lösungen, was weder für Bevölkerung und Unternehmen noch für die Staatsfinanzen von Vorteil ist. Erfolgreiche Digitalisierung bedingt noch mehr Zusammenarbeit und Datenaustausch über alle Staatsebenen hinweg, als das heute der Fall ist.
Stefan Kaufmann

Digitalspezialist, Referent Politik & Öffentlicher Sektor bei Wikimedia Deutschland e. V.
In wiederverwendbaren Daten statt in Dokumenten denken: Aktuelle Gesetzgebungen auf internationaler Ebene
Das Potenzial interoperabler Daten bleibt viel zu oft ungenutzt: Informationen vor allem der öffentlichen Hand lagern häufig in Datensilos, in Office-Dokumenten, bleiben unveröffentlicht und können selbst intern nicht in Bezug gesetzt werden. Regulierungen wie die Open-Data-Richtlinie oder der Data Act der EU treten dem entgegen. Zusammen mit dem Konzept von Linked Open Data entstehen so die Grundlagen für bessere, datenbasierte Analysen – und für regelbasierte KI, die im Gegensatz zu Chatbots nicht konfabuliert.
Gemeinsam stark für die Daten-Governance: Erfolge würdigen, Herausforderungen meistern
Data-Governance ist ein zentraler Bestandteil der digitalen Transformation des öffentlichen Sektors. Das Bundesamt für Statistik (BFS) arbeitet gemeinsam mit der Verwaltung daran, Daten transparent, sicher und effizient nutz- sowie austauschbar zu machen. So können sie für verschiedene Zwecke optimal verwertet werden. Erfolgreiche Initiativen wie Open Government Data und Nationale Datenbewirtschaftung verdeutlichen das Potenzial neuer Governance-Strukturen. Doch Herausforderungen bleiben: fehlende Strategien, begrenzte Ressourcen und unklare Rollen. Zusammenarbeit und klare Ziele sind entscheidend für eine erfolgreiche Zukunft.
Esther-Mirjam de Boer

CEO Brainboards AG, Vorstandsmitglied CH++ und Senior Advisor swissAI
Mit Daten Mehrwert schaffen – Anwendungsbeispiele und Innovationspotenzial
Der Vortrag von Esther-Mirjam De Boer beleuchtet praxisnah, wie Daten effektiv und sicher genutzt werden können, um innovative Lösungen im öffentlichen Raum und bei der Grundversorgung zu ermöglichen. Anhand der SaaS-Anwendung swissAI – ein Spinoff der ETH Zürich – werden zentrale Begriffe wie «Simulations-Twin» und «Agentic AI» erklärt und ihr DSGVO-sicherer Einsatz bei der optimierten Planung und vorausschauendem Betrieb von Städten, Immobilien sowie Energie- und Mobilitäts-Systemen erläutert.
Ins «Vertrauen» vernarrte Digitalisierung
Tag für Tag werden Verletzungen der Privatsphäre von Millionen durch den Einsatz kalter Maschinenintelligenz publik. Angesichts dieser Realität, ist Offenlegung systemischer Risiken vertrauensbildender, als Behördenstrategien zur Schaffung von «Datenräumen und Ökosystemen», die «Vertrauen» verdienen. Penetrante Appelle an unser warmherziges «Vertrauen» in kalte Technologie wecken unser Misstrauen.
Die Chancen der Datenvisualisierung im öffentlichen Sektor: Verständlichkeit, Transparenz, Wirkung
Datenvisualisierungen machen komplexe Informationen von Behörden verständlich – von Abstimmungsresultaten und Wetterdaten bis zu Umweltstatistiken. Sie fördern Transparenz, unterstützen politische Entscheidungen und helfen, der Informationspflicht gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern nachzukommen. Prof. Dr. Julia Mia Stirnemann zeigt in ihrem Referat auf, wie dank verschiedener Diagrammtypen Daten zugänglich gemacht werden können und so das Erkennen von Zusammenhängen sowie das Ziehen fundierter Schlüsse erleichtert wird.
Sofia Pulfer & Michael Disteli

Service Manager beim KAIO & Business-Lead Daten bei der Bedag
HelloDATA im Kanton Bern - Open Source Technologien als Basis für erfolgreiche Datenprojekte
Mit HelloDATA BE steht dem Kanton Bern eine aus modernsten Open Source Werkzeugen zusammengestellte Datenplattform zur Verfügung.
Sofia Pulfer vom Amt für Informatik und Organisation und Michael Disteli von der Bedag geben Einblick in die Entstehungsgeschichte, die strategische Relevanz und die technischen Grundlagen der Open Source Plattform. Zudem wird anhand konkreter Projekte und Vorhaben aufgezeigt, wie die Lösung die digitale Verwaltung im Kanton Bern unterstützt, ihre Daten optimal zu nutzen.
Martin Hertach

Leiter Kompetenzzentrum Daten beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen
Mit Daten gestalten: Ein persönlicher Praxisbericht
Martin Hertach berichtet aus 15 Jahren praktischer Erfahrung in zwei Bundesämtern. Anhand konkreter Beispiele zeigt er, was bei Datenprojekten funktioniert, was nicht und welche Ansätze sich lohnen weiterzuverfolgen. Eine solide Datenstrategie ist wichtig – doch im Zentrum steht immer der konkrete praktische Nutzen für das Fach: Daten müssen helfen, Probleme zu lösen und echten Mehrwert zu schaffen.
Dr. Benedikt Hitz-Gamper

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Public Sector Transformation der Berner Fachhochschule
«Shared Dimensions» als Baustein des Once-Only Prinzips
Datensätze aus der Verwaltung beinhalten neben den eigentlichen Messdaten meist Verweise auf andere Datensätze. Damit werden die Messdaten erst interpretierbar. Beispielsweise wird gefälltes Holz *pro Kanton* oder eine Anzahl beschäftigte *pro Wirtschaftszweig* erhoben. Diese sogenannten Shared Dimensions sind ein Schlüssel für einen datengestützten öffentlichen Sektor. In seinem Vortrag zeigt Benedikt Hitz auf, welche Voraussetzungen in Bezug auf die Data Governance nötig sind, um solche Shared Dimensions gemäss Once-Only Prinzips zu verwalten und wie diese mit Hilfe von Linked Data genutzt werden können, um in jedem einzelnen referenzierenden Datensatz einen unmittelbaren Mehrwert zu generieren.
Mit den Daten sprechen: MeLODy, der mehrsprachige und zuverlässige KI-Bot der Stadt Zürich
Statistik Stadt Zürich hat einen mehrsprachigen Chatbot entwickelt: «MeLODy». Er greift direkt auf die durch das Amt publizierten Linked Data zu. Das führt zu validen, faktenbasierten Antworten. Die natürlichsprachliche Schnittstelle erleichtert den Zugang zu statistischen Daten deutlich. In seinem Vortrag erläutert Rolf Schenker nicht nur die technischen Grundlagen des Tools, sondern zeigt es auch live. MeLODy zeigt, wie KI-Tools einen zuverlässigen, barrierefreien Zugang zu Daten ermöglichen können.
Steckbrief
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Startdatum
06.05.2025, 9.00–17.00 Uhr
In Kalender eintragen - Ort Rathaus Bern, Rathausplatz 2
- Anmeldefrist 29.04.2025
- Kosten Normal: 450 CHF | Verwaltung & Vereine: 380 CHF | Studierende: 120 CHF (auf Anfrage & mit Nachweis)