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Cybathlon 2024: Tolle Stimmung und Jury-Award
28.10.2024 Erfolgreiche BFH-Teams am Cybathlon: Beim internationalen Wettbewerb für Assistenztechnologien mit und für Menschen mit Behinderungen stellten die zwei Teams der Berner Fachhochschule ihr Know-how unter Beweis. Mit praxisnahen Lösungen schafften sie es, ihre Technologie in herausfordernden Situationen erfolgreich einzusetzen.
Das Wichtigste in Kürze
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Die BFH nahm mit zwei Teams am Cybathlon der ETH Zürich.
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Das Team BFH-FAIR gewann mit seinem Assistenzroboter den Jury-Award für innovatives, benutzerfreundliches und praxisnahes Design.
Am vergangenen Wochenende fand in Kloten zum dritten Mal der Cybathlon statt. Am Wettbewerb der ETH Zürich treten internationale Teams aus Akademie und Industrie in acht verschiedenen Disziplinen gegeneinander an. Menschen mit körperlichen Behinderungen absolvieren alltagsrelevante Aufgaben und werden von technischen Assistenzsystemen unterstützt. Mit dabei auch zwei Teams der BFH.
Mit dem Roboterarm den Geschirrspüler ausräumen
Zum ersten Mal dabei war BFH-FAIR: Das interdisziplinäre Team aus Forschenden und Studierenden der Departemente Technik und Informatik sowie Gesundheit entwickelt einen Roboterarm, der Tetraplegiker*innen bei alltäglichen Aufgaben helfen soll. Gabriela Pozzi und Fritz Eichholzer – beide seit einem Velounfall querschnittgelähmt – steuern den Roboterarm. Am Cybathlon mussten sie unter anderem einen Geschirrspüler ausräumen, eine Flasche vom Boden aufheben und einen Schal an einer Wäscheleine aufhängen.
Beide Piloten performten in der Qualifikation über den Erwartungen und belegten die Plätze 3 und 4. Das fiel auch den Expert*innen auf: Für seinen innovativen, benutzerfreundlichen und praxisnahen Ansatz wurde das Team mit dem Jury-Award ausgezeichnet.
Im Final erreichte dann Pilot Fritz Eichholzer den undankbaren 4. Platz. Die erste Enttäuschung legte sich bei den Beteiligten schnell – Genugtuung und Freude über den tollen Event überwogen. «Das Gesamterlebnis war sensationell», sagte Fritz Eichholzer nach dem Rennen, «ich bin noch nie vor so vielen Menschen aufgetreten.» Das interprofessionelle Team aus Forschenden und Studierenden der Departemente Technik und Informatik sowie Gesundheit nimmt jetzt die Implementierung der Technologie in die Praxis in Angriff.
Fritz Eichholzer im Final des Cybathlons (Quelle: ETH Zürich)
Mit Stromimpulsen vorwärtskommen
Bereits zum dritten Mal nahm BFH-CybaTrike am Cybathlon teil. Das CybaTrike ist ein Liegedreirad, das Menschen mit einer vollständigen Lähmung der unteren Gliedmassen allein durch ihre Muskelkraft antreiben können. Dafür werden Elektroden auf der Haut angebracht, die Stromimpulse zur gelähmten Beinmuskulatur leiten und diese so aktivieren. Pilot Julien Jouffroy musste am Cybathlon eine Strecke von zwei Kilometer mit der Entwicklung des Institute for Human Centered Engineering zurücklegen. Julien Jouffroy zeigte ein beherztes Rennen in der Qualifikation und belegte den 5. Platz. Damit reichte es ihm knapp nicht in den Final.
Julien Jouffroy in der Qualifikation am Cybathlon 2024 (Quelle: ETH Zürich).
Ebenfalls auf den Wettbewerb vorbereitet hat sich BFH-Hand-X. Das Team des Institute for Human Centered Engineering HuCE entwickelt seit 2014 ein Rückmeldesystem für eine «fühlende» Prothese, durch die der Tastsinn teilweise wiederhergestellt wird. Leider konnte kein Ersatz für den ausgefallenen Piloten gefunden werden, weshalb das Team 2024 nicht am Cybathlon teilnehmen konnte.
Was ist der Cybathlon?
Der Cybathlon ist ein Non-Profit-Projekt der ETH Zürich, das Entwicklerteams von Universitäten, Firmen und NGOs aus der ganzen Welt herausfordert, alltagstaugliche Assistenztechnologien mit und für Menschen mit Behinderungen zu entwickeln. Insgesamt gibt es acht Disziplinen. Die Parcours bilden bewusst Alltagsaktivitäten ab. Auf diese Weise wird gezeigt, wie gut sich die jeweilige Technologie dazu eignet, den Nutzer im Alltag zu unterstützen.