- Story
Vom VW-Bus zum Studium
31.05.2023 Während Patrick Frei mit einem selbst umgebauten VW-Bus durch die Welt reiste und verschiedenste Projekte im Holzbau realisierte, merkte er, dass er sein Wissen über komplexere Projekte noch erweitern könnte. Deshalb entschied er sich für die Ausbildung zum Dipl. Techniker HF Holztechnik. Schon bald wird der sportliche Wahlbündner sein erworbenes Wissen als Projektleiter bei der Uffer Holz AG einsetzen.
Warum haben Sie sich für dieses Studium entschieden?
Nach meiner Lehrzeit habe ich einen alten VW-Bus so umgebaut, dass ich Schlafplatz und Werkstatt in einem Fahrzeug integrieren konnte. Dies ermöglichte mir zu reisen, Geld zu verdienen und selbstständig vielseitige Projekte im Holzbau umzusetzen. Nach diversen Projekten in Kanada, Schweden, Deutschland, Österreich und Italien stieg die Nachfrage, Holzbauprojekte zu begleiten und zu realisieren, stark an. Als ich dann für eine Aufstockung angefragt wurde, merkte ich, dass ich mit meinem Wissen und Können an Grenzen stiess. Ich fasste den Entschluss, mir das nötige Wissen anzueignen, um Projekte ganzheitlich verstehen und umsetzen zu können. Das Studium zum Dipl. Techniker HF Holztechnik hat mir genau dieses Wissen vermittelt.
Können Sie drei Stichworte nennen, die das Studium beschreiben?
- Vernetzung von Fachleuten
- Breites Fachwissen im Holzbau
- Praxisnahe Wissensvermittlung
Was macht Ihnen im Studium besonders Freude?
Die Vernetzung mit Kollegen und Dozenten, als Personen mit gleichen Interessen, finde ich sehr spannend. Es entstehen vielfältige Fachdiskussionen, aus denen man viel lernen kann.
Was schätzen Sie an der BFH und an Biel als Studienort?
Das Angebot eines Vollzeitstudiums in Biel hat mich angesprochen. Dadurch konnte ich mich vollkommen auf das Studium konzentrieren. Das habe ich auch während meines einjährigen Praktikums geschätzt.
Wo waren Sie im Praktikum und was waren Ihre Aufgabengebiete?
Mein einjähriges Praktikum absolvierte ich bei der Uffer Holz AG im bündnerischen Savognin. Mein Aufgabengebiet entsprach dem eines Projektleiters im Holzbau. In Absprache mit der Geschäftsleitung durfte ich verschiedene kleinere Projekte umsetzen und von Anfang an begleiten. Die Projekte konnte ich selbständig bearbeiten und Probleme eigenverantwortlich lösen. In diesem Jahr konnte ich mein neu erlangtes Fachwissen umsetzen und praxisnah festigen. Das Erlernte aus diesem Jahr werde ich in meiner zukünftigen Tätigkeit als Dipl. Techniker im Holzbau wertvoll einsetzen können.
Mit welchem Thema befassen Sie sich in Ihrer Diplomarbeit?
Die Uffer Holz AG will bis Ende 2024 ein Qualitätsmanagementsystem einführen, dass nach EN ISO 9001:2015 zertifiziert ist. Meine Diplomarbeit ist nun der erste Schritt auf dem Weg zur Zertifizierung. Hierfür habe ich die Geschäftsleitung, das Planer-Büro und die Vorarbeiter befragt, um den Ist-Zustand der Prozesse zu beschreiben und eine Empfehlung abgegeben, wie die Prozesse optimiert werden können.
Im Februar sind Sie für ein letztes Semester nach Biel zurückgekehrt. Was sind Ihre Ziele und Pläne für danach?
Ich habe bereits bei Uffer Holz AG zugesagt, als Projektleiter zurückzukehren. Dabei werde ich das Thema meiner Diplomarbeit weiterverfolgen und mithelfen, ein Qualitätsmanagementsystem aufzubauen, das schlussendlich zertifiziert werden kann.
Welche Tipps haben Sie für zukünftige Studierende?
Besonders für das Praktikum: Verhalte dich im Praktikum so, als wärst du bereits selbst verantwortlich und versuche, selbstständig Lösungen zu finden. Scheue dich aber nicht, Fragen zu stellen. Es ist keine Schande, um Hilfe zu bitten. Lerne deinem Bauchgefühl zu vertrauen und handle danach.
Wer sind Sie als Person neben dem Studium? Wie verbringen Sie am liebsten Ihre Freizeit?
Die Berge sind und waren schon immer ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. So ist es nicht verwunderlich, dass ich nun Graubünden als meine Wahlheimat ausgesucht habe. Dementsprechend gestalten sich auch meine Freizeitaktivitäten: Klettern, Snowboarden, Wandern und Biken sind meine Favoriten. Ich geniesse aber auch die ruhigeren Momente, zum Beispiel in meinem Chalet auf der Lenzerheide bei einem Spieleabend mit Freunden und Familie.