- Workshop
Die digitale Welt nachhaltig gestalten 8. Mai 2020
Im Rahmen des Workshops «Die digitale Welt nachhaltig gestalten» am 8. Mai 2020 wurden neue Lösungen für den Einsatz der Digitalisierung im Sinne der Umweltziele erarbeitet.
08.05.2020 – Online-Workshop
Die Ausgangslage
Digitale Transformationsprozesse wirken seit vielen Jahren auf unsere Gesellschaft ein. Während der technische Fortschritt grosses Potential für eine Verbesserung der Lebensbedingungen aufweist, bringt er auch Risiken mit sich. Eine aktive Gestaltung des digitalen Wandels ist entscheidend.
Vor dem Hintergrund der Megatrends Digitalisierung und Klimawandel hat die BFH im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (BAFU) untersucht, welche Chancen und Herausforderungen sich im Zusammenhang mit der Digitalisierung im Umweltbereich ergeben und welche Handlungsbedarfe sich daraus ableiten lassen. Die Ergebnisse dieser Studie geben Anlass zu einer Kampagne zum Thema «Die digitale Welt nachhaltig gestalten», deren Höhepunkt der virtuelle Policy-Kitchen Workshop am Freitag, 8. Mai 2020 dargestellt hat.
Der Workshop
Im Rahmen des Workshops «Die digitale Welt nachhaltig gestalten» am 8. Mai 2020 wurden Antworten gesucht auf die Frage, wie die Digitalisierung zum Erreichen der Umweltziele eingesetzt werden kann. Unter Anwendung der «Policy-Kitchen»-Innovationsplattform des Think-Tanks foraus haben über 70 Teilnehmende aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft 22 Policy- und Projektideen erarbeitet. 11 Ideen sind nach dem Workshop noch auf der Plattform veröffentlicht worden.
Inspiriert wurden die Teilnehmenden durch Inputs von Expertinnen und Experten (siehe unter «Expert*innen»). Die Präsentationen dieser Inputs können Sie jetzt auf dieser Seite nachlesen und -hören. Durch den Workshop geleitet wurden die Teilnehmenden von Workshop-Faciliators (siehe unter «Facilitators»).
Verpassen Sie auch nicht die Keynote-Videos unserer Referenten Dr. Tilman Santarius («Smarte Grüne Welt», TU Berlin) und Dr. Jan Bieser (UZH) hier auf dieser Seite. Spannende Artikel zum Thema (perfekt für eine inspirierende Kaffeepause) finden Sie auch in unserem Wissenschaftsmagazin SocietyByte:
Workshop-Material
Programm Workshop
Zeit | Programm |
---|---|
15:00 |
Begrüssung im virtuellen Plenum: Vorstellung Challenge, Policy Kitchen & Partner |
15:12 |
Aufteilen auf Fokusgruppen (Kreislaufwirtschaft, Suffizienz, Effizienz, Transparenz, Datenaustausch & Data Governance) |
15:20 |
Kurze Vorstellungsrunde der Teilnehmenden |
15:25 |
Inputs der Expertinnen und Experten in den Fokusgruppen |
15:35 |
Q&A mit den Expertinnen und Experten |
15:45 |
Issue Mapping |
16:10 |
Gruppenbildung |
16:20 |
Policy Kitchen Onboarding |
16:25 | Pause |
16:35 |
Erklärung der nächsten Schritte |
16:40 |
Ideen-Brainstorming |
16:50 |
Festlegung auf Idee innerhalb der Kleingruppen |
17:00 |
Verfeinerung der Idee |
17:10 |
Speichern der Idee auf Policy Kitchen |
17:25 |
Rückkehr ins virtuelle Plenum & Verabschiedung |
17:30-18:00 |
Freiwillige Präsentation und Diskussion der erarbeiteten Ideen |
Expert*innen
Andrea Vezzini
Input Effizienz (auf Deutsch)
Prof. Andrea Vezzini promovierte 1996 an der ETH Zürich in Elektrotechnik und schloss 2002 das Programm für Mastering Technology Enterprises (MTE) am IMD Lausanne erfolgreich ab. Seit 1996 ist er Professor an der Berner Fachhochschule. Derzeit ist Prof. Dr. Andrea Vezzini Leiter des BFH-Zentrums Energiespeicherung und stellvertretender Leiter des Swiss Competence Center Mobility (SCCER). Seit 2015 ist er Mitglied der Eidgenössischen Energieforschungskommission (CORE).
Laurène Descamps
Input Circular Economy (in English)
Laurène Descamps setzt sich für soziale Innovation ein, insbesondere in den Bereichen Politik und Nachhaltigkeit. Im Impact Hub Zürich koordiniert Laurène die Initiative Circular Economy Transition und ist vor Ort für den Circular Economy Incubator sowie den nationalen Aufbau einer lebendigen Gemeinschaft rund um dieses Thema verantwortlich. Als Design Thinking Coach ist es ihr Hauptziel, verschiedene Interessengruppen zusammenzubringen, um an aktuellen dringenden Problemen wie dem Klimawandel zu arbeiten.
Dirk Hengevoss
Input Circular Economy (in English)
Dirk Hengevoss is an environmental technology engineer with a master degree. He worked over 15 years in the mechanical industry before he joined in 2004 the University of Applied Sciences and Arts Northwestern Switzerland (FHNW). There, at the School of Life Sciences, he works as senior research associate in teaching and research on sustainable resource management. In H2020, UNIDO, giz, Reffnet, and worldbank projects etc., he gained national and international expertise on cleaner production, industrial symbiosis, waste management and life cycle assessment. He coordinates the development of the CELERO to improve eco-efficiency of industrial networks (funded by BAFU) and is co-autor of the recently published international guidelines on pre- and co-processing of waste in cement production, elaborated by giz,Holcim-Lafarge and FHNW.
Lilian Suter
Input Suffizienz (auf Deutsch)
Lilian Suter ist Medienpsychologin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Dort beforscht sie in erster Linie den Medienumgang von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz. In einem interdisziplinären Forschungsprojekt hat sie sich jedoch auch mit dem Thema «nachhaltige Mediennutzung» auseinandergesetzt, wobei der Aspekt der Suffizienz im Vordergrund stand.
André Golliez
Input Data Governance (auf Deutsch)
André Golliez hat an der ETH Zürich Informatik studiert und anschliessend über zehn Jahre im IT Management der UBS gearbeitet. Seit 1998 ist er als selbständiger IT-Berater tätig. 2010 begann André Golliez sich der Datenpolitik in der Schweiz zu widmen - zunächst als Initiator, Co-Gründer und Präsident der Schweizer Open Data Bewegung und des Vereins Opendata.ch und seit März 2017 als Co-Gründer und Präsident der Swiss Data Alliance. Im Januar 2019 gründete er zusammen mit Partnern die Firma Zetamind, welche Unternehmen und Verwaltungen bei der Wertschöpfung aus Daten als strategische Ressource unterstützt. André Golliez ist zudem Dozent am Institut für Tourismuswirtschaft der Hochschule Luzern und seit Januar 2020 gewähltes Einzelmitglied der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften.
Beat Estermann
Input Data Exchange (in English)
Prof. Beat Estermann ist stellvertretender Leiter des Instituts Public Sector Transformation der Berner Fachhochschule, wo er der Fachgruppe «Daten und Infrastruktur» vorsteht. Er leitet Forschungsprojekte und erbringt Consulting-Dienstleistungen für die öffentliche Verwaltung, Kultur- und Gedächtnisinstitutionen. Sein Forschungsinteresse gilt Themen rund um die digitale Transformation der Gesellschaft. So koordinierte er unter anderem die vom Bundesamt für Umwelt in Auftrag gegebene Studie «Digitalisierung und Umwelt: Chancen & Risiken und Handlungsbedarf». Beat Estermann ist Vorstandsmitglied des Vereins Opendata.ch, welcher sich für offene Daten in der Schweiz stark macht.
Elizabeth Woyke
Input Transparency (in English)
Elizabeth Woyke is a Korean-American business and technology journalist, who has worked as a reporter and editor at Businessweek, Forbes, and MIT Technology Review. She began writing about smartphones in 2007 - the year the first iPhone was released - and published a book, The Smartphone: Anatomy of an Industry, in 2014. She lives near Boston and is researching her second book. She is a graduate of Yale University and the Columbia University Graduate School of Journalism.
Facilitators
Yannic Bucher
Yannic Bucher studies International Relations at the University of Geneva and is passionate about the intersection of sustainability, politics and social change. As part of the organization «Sustainability Week Switzerland», he contributes to the facilitation of 36 sustainability weeks in 15 Swiss cities. As a board member of the Swiss Association of Student Organizations for Sustainability, Yannic Bucher works closely with various stakeholders, promoting the integration of sustainability in all parts of higher education in Switzerland.
Moritz Fegert
Moritz is currently managing foraus’ project on international digital health and joined the organisation in 2019. He has an academic background in International Relations (University of Geneva) and European Studies (Leiden University). Before joining foraus, Moritz had been working on different political topics from the perspective of international organisations (WTO), Swiss diplomacy (Swiss Mission to the EU) and industry advocacy.
Carmen Ferri
Carmen Ferri ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Public Sector Transformation der BFH Wirtschaft. Sie interessiert sich für soziale und ökologische Nachhaltigkeit, Smart City und Open-Innovation-Ansätze.
Karin Fink
Karin Fink is working at the Swiss Federal Office for the Environment (FOEN), where she is responsible for the Swiss State of the Environment Report. Other activities focus on forward looking and transformation research. Karin Fink is also contributing to a variety of projects outside FOEN in the area of relational art, learning and community building – always creating intersections with sustainability topics.
Julia Gubler
Julia Gubler studiert im letzten Semester für den Bachelor in Internationalen Beziehungen, und ist seit einem Jahr für den Think Tank foraus – Forum Aussenpolitik in der Genfer Regio-Gruppe als Freiwillige aktiv. Fasziniert von verschiedenen Themen der Aussenpolitik, organisiert sie Konferenzen und Debatten, und war als letztes an der Organisation einer transnationalen Policy Kitchen zu Feminist Foreign Policy Kitchen beteiligt.
Oskar Jönsson
Oskar Jönsson ist bei foraus Co-Leiter des Programms Umwelt, Verkehr und Energie, studiert im Master Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich und hat in Beijing und Hong Kong jeweils ein Austauschsemester absolviert. Oskar interessiert sich insbesondere für die Vereinbarkeit von Umwelt- und Wirtschaftspolitik sowie für klassische Umwelt-Themen wie Biodiversität und Klimaschutz.
Lara Twerenbold
Lara Twerenbold is an undergraduate student from Zurich, currently studying International Relations at the University of Geneva. Working as a volunteer at the Swiss Think Tank foraus and the London-based organization Women in Foreign Policy, Lara is passionate about the intersection of gender and foreign policy, as well as digitalization and structural inequality.
Policy Kitchen
Policy Kitchen
Policy Kitchen ist eine von foraus - Forum Aussenpolitik entwickelte Methode zum politischen Crowdsourcing. Sie bietet eine Kombination aus einer Open Source Innovationsplattform und Workshops. Ideen, die sich auf die Challenge-Frage beziehen, konnten unabhängig von der Teilnahme am Workshop bis Ende Mai eingereicht werden.
Mehr Informationen über die Challenge finden Sie hier.
Nach dem Workshop: Nächste Schritte
Im Rahmen des Workshops blieb den Teilnehmenden neben den anderen Programmteilen knapp eine Stunde für Brainstorming, Erarbeitung und Niederschrift ihrer Idee. Somit wurden von den Teilnehmenden keine vollständig ausgearbeiteten Ideen produziert, sondern rohe Ideenskizzen. Um die Ideen einordnen zu können, wurden verschiedene Personen als Jurymitglieder rekrutiert und zur Einschätzung der eingegangenen Ideen eingeladen:
- Markus Wüest, Sektionschef, stv. Abteilungschef BAFU
- Karin Fink, Umweltberichterstattung BAFU
- Beat Estermann, Fachgruppenleiter BFH
- Deane Harder, Dozent BFH
- Carima Grunder, Projektmanagerin Stiftung Mercator Schweiz
- Ricardo Ramacci, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Stiftung Mercator Schweiz
Im Juni 2020 wurden die Ideen nach den Kriterien Originalität, Machbarkeit und erwarteter Impact bewertet. Die anschliessende Diskussion und die verschiebenen Einschätzungen ergaben, dass keine der Projekt- oder Policy-Ideen im Vergleich zu den übrigen als besonders förderungswürdig angesehen werden. Vielmehr lassen sich die Ideen verschiedenen Kategorien/Clustern zuordnen, in welchen unterschiedliche Bedingungen gelten und die damit auch unterschiedliche Herausforderungen für die weitere Bearbeitung der Ideen mit sich bringen. So wurde das Gros der Ideen auf verschiedene Clusters aufgeteilt.
Auf der Grundlage dieser Clusterbildung werden im Herbst 2020 (Datum wird noch bekannt gegeben) mehrere Folge-Workshops angeboten. In diesem Workshops können die Ideen im Kontext des größeren Netzwerks betrachtet werden, um mögliche Synergien mit bereits bestehenden Ideen, oder anderen ähnlichen Ideen, die während des Workshops vorgeschlagen wurden, zu identifizieren. Dadurch soll ermöglicht werden, Ideen weiter zu entwickeln, zusammenzulegen oder auf einen neuen Aspekt zu fokussieren. Ziel dieser Workshops ist es, in jedem Cluster eine kleine Anzahl von Projekten gemeinsam weiter zu konkretisieren und tragfähige Teams von motivierten Teilnehmenden zu bilden, welche sich anschließend um eine Finanzierung der Projekte für die Implementierung bemühen. Die Träger der Konferenz sehen ihre Rolle darin, die verschiedenen Teams bei diesem Prozess zu unterstützen. Die Folge-Workshops stehen allen bisherigen Teilnehmenden wie auch weiteren Interessierten offen.
Da die meisten Projekte finanzielle Unterstützung benötigen, werden die Workshops auch die Möglichkeit bieten, direkt mit potentiellen Förderpartnern in Kontakt zu treten. Diese liefern zudem die wichtigsten Informationen bezüglich der für einen erfolgreichen Antrag erforderlichen formalen Voraussetzungen.
Clusterbildung
Labelling von Produkten / Sensibilisierung der Gesellschaft
- Labelling of repairability of electronic devices
- Klimavignette fürs Auto
- Improve awareness of energy usage of smartphones
- Prendre conscience des conséquences de l’usage des écrans connectés pour l’environnement à travers les applications
- Digital apps can make everyone aware of their impact
- Klimadaten im öffentlichen Raum visualisieren
- Etablierung eines Swiss Climate Index (SCI)
- IKT-Design-Richtlinie
- Green Cumulus / Supercard
- #politchallenge for sufficiency
- Sustainability and sufficiency - from shared attitudes to collective action
- Swiss competition for best post-fossil society
Bereitstellung/Governance von Umweltdaten
- LOD ecosystem for environmental data
- My green data
- Data Governance, Prinzipien und Regeln
- Crowd-Sourcing von Klimadaten
- Usage scenarios to encourage provision and usage of data
- Klimadaten im öffentlichen Raum visualisieren
Circular economy
- Research on circular economy
- Rücknahme von IT-Geräten
- Incentives for circular economy in electronic goods
- Sharing-Plattform mit Punkten
- Werkzeug-Selecta-Kasten
- Neuartiger Reparaturservice
- Using the sharing emerging in the corona crisis to continue sharing
- Inkubator «Digital+Nachhaltig»
- Use digital design thinking to find solutions for a sustainable future