Bern Pain and Stress Lab
Im Bern Pain and Stress Lab messen wir Schmerz, Nozizeption und Stress im Rahmen von Forschungsarbeiten oder klinischen Studien.
Mit unseren Studien wollen wir das Verständnis zur Funktion des somatosensorischen Systems und der Entstehung von Schmerz und Schmerzerkrankungen erweitern.
Dafür entwickeln und validieren wir Instrumente, die Funktionen des somatosensorischen Systems messen und Schmerzarten (nozizeptiv, neuropathisch und noziplastisch) differenzieren. Wir sorgen für einen Transfer unserer Erkenntnisse in den klinischen Alltag. Ziel ist eine auf Mechanismen basierte Schmerztherapie.
Angebot am Berner Schmerz- und Stress-Labor
Wir stehen im Rahmen von Forschungsprojekten oder für Dienstleistungen gerne als Partner an Ihrer Seite. Unser Angebot umfasst:
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Begleitende und bzw. oder beratende Tätigkeit zur Messung von Schmerz und Nozizeption in klinischen Studien
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Nicht-Invasive Messungen am somatosensorischen System (sensorisch, nozizeptiv, mechanisch und thermisch) im Seitenvergleich und zur gesunden Referenz
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Subjektive und objektivierte, nicht-invasive Messungen von Stressreaktionen in Klinik und Forschung
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Ausbildung an der Quantitativ Sensorischen Testung (QST) und Bedside-Test
Wie wir arbeiten
Die folgenden Forschungsgruppen des Departements Gesundheit arbeiten im Bern Pain & Stress Lab:
Methoden
Im Bern Pain & Stress Lab verfügen wir über die folgenden Messmethoden:
Nozizeption und Perzeption
Nozizeption
Die Nozizeption ist eine Reaktion des somatosensorischen Systems auf eine Gewebsverletzung bzw. einer physischen Bedrohung der Integrität eines Gewebes. Sie umfasst die Funktion der afferenten nozizeptiven Neurons, die Organisation der spinalen und supraspinalen Schaltstellen und die deszendierenden hemmenden Bahnen.
- Quantitativ Sensorische Testung
- Klinisch sensorisch nozizeptive Testung
Perzeption
Ist eine unangenehme sensorische und emotionale Erfahrung, die mit einer tatsächlichen oder potenziellen Gewebeschädigung verbunden ist oder dieser ähnelt. Schmerz ist kein Reiz, sondern die Reaktion auf einen Reiz!
- VAS, NRS Likert Scale
- Fragebögen zur Erfassung der Schmerzwahrnehmung
Wir achten in unserer Untersuchung an Patienten mit chronischen Schmerzen auf die korrekten Begriffe, sowie der adäquaten Zuordnung der Messinstrumente für Schmerzperzeption und Nozizeption.
Quantitativ sensorische Testung (QST)
Quantitativ sensorische Testung (QST) ist ein psychophysisches Testverfahren, wobei mittels kalibrierten Reizens und subjektiven Empfindungsangaben der Funktionszustand des somatosensorischen Systems untersucht wird. Dabei werden standardisiert sensorische und nozizeptive Reize appliziert und die Reaktion des somatosensorischen Systems durch ein subjektives Feedback erfasst. Die QST umfasst folgende Messmethoden:
Sensorische Schwellen
- Kälte Empfindung Schwelle (CDT)
- Wärme Empfindung Schwelle (WDT)
- Temperatur Empfindung Grenzen (TSL)
- Kälte Schmerz Schwelle (CPT)
- Hitze Schmerz Schwelle (HPT)
- Mechanische Empfindung Schwelle (MDT)
- Vibration Empfindung Schwelle (VDT)
Nozizeptive Schwellen
- Paradoxer Hitzeschmerz (PHS)
- Mechanische Schmerz Schwelle (MPT)
- Mechanische Schmerz Empfindlichkeit (MPS)
- Wind-up Ratio (WDT)
- Druck-Schmerz Schwelle (PPT)
- Dynamisch mechanische Allodynie (DMA)
Klinisch sensorisch nozizeptive Testung (Bedside-Test)
Die Reaktionen des somatosensorischen Systems bei Schmerzpatienten sind zunehmend wichtige Informationen in der Behandlung chronischer Schmerzpatienten. Die QST, als Golden-Standard in der sensorisch nozizeptiven Messung, ist für klinischen Alltag zu aufwändig und kostenintensiv. Von daher sind klinische Test im Alltag notwendig. Wir entwickeln Testbatterien für den klinischen Alltag und suchen, im Sinne einer Mechanismen Basierten Schmerztherapie, nach sensorischen und nozizeptiven Beziehungen im Schmerzerleben der Patienten.
Messung der Körpertemperatur und Stress
Unter den Voraussetzungen, dass es wissenschaftlich betrachtet keine Schmerznerven, Schmerzbahnen oder Schmerzzentren gibt, betrachten wir kortikale Zentren der Entstehung von Schmerzperzeption als multifaktorielle Hirnareale. Die kortikalen Bereiche zur Verarbeitung von Nozizeption und der Entstehung von Schmerzperzeptionen sind auch beteiligt bei der Verarbeitung von Signale der Stress- und Temperaturveränderung im menschlichen Körper. In diesem Zusammenhang sind Messungen der Körpertemperatur (Schalen- und Kerntemperatur) sowie Stress verarbeitenden Signale, wichtige Aspekte im Verständnis bei Patienten mit chronischem Schmerzen.
Wir benutzen zur Messung von Körpertemperaturen (Schalen- und Kerntemperaturen) und Stress folgende Instrumente:
- BodyTemp.-Messungen (Kerntemperatur und Schalentemperatur) während Belastung (BodyCap eCelsius Leistungstest)
- CORE Body sensor
- Infrarot-Cam
- Herzratenvariabilität (Polar), Orthostatic-Test, RSA-Messung, Valsalva-Manöver
In den Medien
Datenanalyse
Daten, welche bei nozizeptiven bzw. sensorischen Messungen anfallen müssen, eine Vergleichbarkeit aufweisen, dass sie wissenschaftlich genutzt werden können. In diesem Zusammenhang verwenden wir Software und Datenbanken, welche internationalen Standards entsprechen:
- qQuista Software zur QST-Analyse
- Kubios HRV Scientific zur Analyse der Herzratenvariabilität
- eViewer Medical monitor zur Analyse der Körperkerntemperatur
Leitung Bern Pain and Stress Lab
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