Health & Ageing at Work (HAWK): A Study of Menopause in Switzerland
Wir werden zu einem besseren Verständnis der Mechanismen beitragen, die kontrastierende Erfahrungen des Alterns am Arbeitsplatz für Frauen hervorrufen
Steckbrief
- Beteiligte Departemente Wirtschaft
- Institut(e) Institut New Work (INW)
- Forschungseinheit(en) Diversity, Equity & Inclusion
- Strategisches Themenfeld Themenfeld Caring Society
- Förderorganisation SNF
- Laufzeit (geplant) 01.02.2025 - 31.01.2028
- Projektleitung Prof. Dr. Isabelle Zinn
- Projektmitarbeitende Nicky Le Feuvre
- Schlüsselwörter Menopause, Ungleichheiten, Geschlecht, Gesundheit, Altern, Arbeitsmarkt
Ausgangslage
Der demografische Wandel hat zu einem raschen Anstieg des Anteils von Arbeitnehmer:innen im mittleren Alter auf dem Schweizer Arbeitsmarkt geführt. Diese Tendenz wird durch die steigende Erwerbsquote von Frauen ab 45 Jahren sowie durch spätere Renteneintritte begünstigt. Das Ziel, die Lebensarbeitszeit zu verlängern, steht seit mehreren Jahrzehnten auf der politischen Agenda der Schweiz und international. Neben der Sicherstellung der Nachhaltigkeit von Rentensystemen zielen diese Politiken darauf ab, Arbeitskräftemangel zu mildern. Allerdings zeigt die Forschung auf, dass die Ziele des Erhalts der Beschäftigung nicht leicht in Massnahmen auf beruflicher Ebene übersetzt werden können, die eine gesunde Erfahrung des Alterns am Arbeitsplatz fördern, insbesondere für Frauen. In diesem Kontext ist die Menopause als symbolischer Marker des Alterns kürzlich auf der internationalen Forschungsagenda erschienen. Der demografische Wandel bedeutet, dass mehr Frauen als je zuvor während ihres gesamten Menopausenzyklus erwerbstätig sein werden, dennoch bleibt dieses „Tabuthema“ insbesondere im Schweizer Kontext unterforscht. Die Menopause steht in Zusammenhang mit der Gesundheit und dem Wohlbefinden von Frauen sowie mit ihren Beschäftigungsmustern, Karrierechancen und der Exposition gegenüber Diskriminierung in den letzten Phasen ihres Berufslebens.
Vorgehen
Um zu einem besseren Verständnis der Erfahrungen von Frauen beim Altern am Arbeitsplatz beizutragen, werden wir in mehreren öffentlichen Gesundheitsforschungseinrichtungen in der Schweiz qualitative und quantitative Fallstudien durchführen. Inspiriert von life-course Methoden umfasst das Forschungsprotokoll: (1) ethnographische Beobachtungen und Interviews mit Patientinnen, die spezielle „Menopause-Kliniken“ besuchen; (2) eine Online-Umfrage unter Frauen ab 45 Jahren, die in einer Vielzahl von Berufen in vier gesundheitsbezogenen Institutionen tätig sind, die sich in drei Schweizer Kantonen befinden; (3) 100 biografische Interviews mit Frauen ab 45 Jahren, die in denselben Gesundheitseinrichtungen arbeiten; (4) 20 Expert:inneninterviews mit HR-Managern, Abteilungsleiter:innen und Personalvertreter:innen in diesen Institutionen.
Ergebnisse
Durch die Untersuchung der komplexen Wechselwirkungen zwischen Geschlechter- und Altersdiskriminierung wird das Projekt zu einem besseren Verständnis der Mechanismen beitragen, die unterschiedliche Alterungserfahrungen von Frauen in verschiedenen Berufen hervorrufen. Das Stigma, das mit der Menopause als physischem und symbolischem Marker des Alterns verbunden ist, liefert originelle Einblicke in Prozesse, durch die Individuen und Institutionen Geschlecht konstruieren. Das Projekt wird einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis der organisatorischen Rahmenbedingungen leisten, die am besten geeignet sind, ältere Arbeitnehmerinnen zu halten und/oder anzuziehen. Dies wird helfen, ein umfassendes Bild der Faktoren zu zeichnen, die Arbeitnehmer:innen dazu ermutigen oder entmutigen, bis zum gesetzlichen Rentenalter oder darüber hinaus im Erwerbsleben zu bleiben. Es wird auch Einblicke in verschiedene Aspekte des „geschlechtsspezifischen Alterns“ in einem wichtigen Berufsfeld wie dem Gesundheitswesen geben. Aufbauend auf dem Wissen, das in anderen nationalen Kontexten gesammelt wurde, wird die Studie einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis der Arbeitserfahrungen älterer Frauen in der Schweiz leisten. Die Ergebnisse des Projekts werden auch den Personal- und Arbeitsmedizinischen Diensten helfen, Massnahmen zur Unterstützung von Frauen während der Transition in die Menopause zu entwickeln und umzusetzen.
Ausblick
Durch die Erforschung verschiedener miteinander verbundener Aspekte des geschlechtsspezifischen Alterns am Arbeitsplatz durch die Linse der Menopause als sozial und institutionell eingebettete Erfahrung werden wir zu einem umfassenden Verständnis der Auswirkungen des Alterns auf die Erfahrungen von Frauen am Arbeitsplatz beitragen. Um die relevanten politischen Entscheidungsträger:innen und Interessengruppen zu erreichen, werden wir verschiedene Veranstaltungen organisieren, darunter eine Fachkonferenz, die Personalmanager:innen, Arbeitsmedizinische Fachleute und politische Entscheidungsträger:innen zusammenbringt, die sich für Geschlechtergleichstellung und Altern am Arbeitsplatz interessieren.