Gendered IT

Dieses Projekt untersucht die fortbestehenden Stereotypen und geschlechtsspezifischen Unterschiede in Bezug auf Akzeptanz, Beherrschung und wahrgenommene Kompetenz (digitale Fertigkeiten) bei der Arbeit mit Technologie. Darüber hinaus werden verschiedene Tutorials entwickelt, die den Benutzer in die Technologie einführen (Programmierung).

Steckbrief

  • Beteiligte Departemente Wirtschaft
  • Institut(e) Institute for Human Centered Engineering (HuCE)
    Institut New Work (INW)
  • Forschungseinheit(en) HuCE / Labor für Robotik
  • Laufzeit (geplant) 01.01.2020 - 31.12.2020
  • Projektleitung Sarah Dégallier Rochat
  • Projektmitarbeitende Nada Endrissat
    Jérémie Knuesel
  • Partner BFH-W (New Work)

Ausgangslage

Die digitale Transformation wird häufig mit den Idealen von Bevollmächtigung und Chancengleichheit in Verbindung gebracht. Dennoch haben viele Technologieunternehmen eine neue Wirtschaft aufgebaut, die die Ungleichheiten der alten Welt oft noch akzentuiert, anstatt sie zu überwinden (Thompson, 2018). Feministische Wissenschaftlerinnen haben wiederholt auf die geschlechtsspezifische Diskriminierung in der Softwareindustrie und den ‚Technochauvinismus‘ (Broussard, 2018, Wajcman, 2006; 2010) der Tech-Kultur aufmerksam gemacht, der die Berücksichtigung der weiblichen Sichtweise bei der Gestaltung von Technologie erschwert hat und weiterhin nahe legt, dass Frauen nicht über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, um mit Technologie zu arbeiten. Unter Einbezug von Forschungsarbeiten aus dem Bereich der Wissenschafts- und Technikforschung untersucht das Projekt, welche geschlechtsspezifischen Stereotypen fortbestehen und wie Veränderungen in der Art und Weise, wie Technologie definiert und präsentiert wird, einen Unterschied machen können.

Ziele

Ziel des Projekts ist es, die Verbindung zwischen Geschlecht und Technologie zu erforschen:

  • Es soll herausgefunden werden, auf welche Weise Technologie spezifische Formen des «Doing Gender» hervorruft (z. B. die Art und Weise wie Frauen und Männer über Technologie sprechen und ihre selbst wahrgenommene Kompetenz im Umgang mit Technologieproblemen).
  • Es wird dargelegt, wie sich das Geschlecht in der Technologie zeigt (z. B. wie das Interface-Design männlicher Designer eher männliche als weibliche Wahrnehmungen anspricht).
  • Es wird aufgezeigt, wie sich die Einbeziehung einer vielfältigeren Denkweise in das Interface-Design auf die geschlechtsspezifische Akzeptanz und die wahrgenommene Kompetenz auswirken können.

Ein besseres Verständnis der gegenseitigen Gestaltung von Geschlecht und Technologie ist Voraussetzung, um:

  • zu erklären, weshalb Frauen von technologischen Bereichen und Aktivitäten ausgeschlossen werden,
  • die Aufmerksamkeit von den Unzulänglichkeit der Benutzer auf die Gestaltung der Technologien zu lenken,
  • die bestehenden Barrieren für die Teilnahme an der digitalen Transformation zu überwinden und die Inklusion und Bevollmächtigung im industriellen Kontext und in der Gesellschaft als Ganzes zu fördern,
  • inklusive technologische Schnittstellen zu entwickeln.

Vorgehen

  • Richtlinien für die Gestaltung von inklusiven Technologien werden auf der Grundlage des Konzepts des partizipativen Designs und der Methode der werteorientierten Gestaltung (design for values) entwickelt.
  • Ein Prototyp eines Programmierungstutorials wird entwickelt und von Zielnutzern getestet.
  • Basierend auf den Rückmeldungen der Nutzer wird ein Konzept für inklusive Tutorials entwickelt und später in Folgeprojekten weiterentwickelt.