Projekte
Unsere Forschung und unser Fachwissen kommen in mehr als 70 laufenden und abgeschlossenen Projekten in über 40 Ländern zum Tragen. Sie belegen die Breite der angewandten Forschung und der Beratungsdienstleistungen, die von den interdisziplinären Forschungsteams der BFH-HAFL erbracht werden.
Ausgewählte Projekte
Bessere Lebensbedingungen in den Trockengebieten von Djibouti und Somalia
Das allgemeine Ziel des Projekts besteht darin, die Lebensbedingungen von pastoralen und agro-pastoralen Gemeinschaften in Somalia und Djibouti zu verbessern. Zu diesem Zweck soll unter anderem die Produktivität der Gemeinschaften durch die Einführung von verbesserten Technologien für die Landwirtschaft sowie durch die nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser, Wasserscheiden, Weideflächen und kleinen Wiederkäuern gesteigert werden. Das Projekt wird von TRANSTEC in Zusammenarbeit mit Tierärzte ohne Grenzen Schweiz und der BFH-HAFL durchgeführt.
RISE – Nachhaltigkeit begreifbar machen
RISE (Response-Inducing Sustainability Evaluation) ist eine an der BFH-HAFL entwickelte computerbasierte Methode, mit der sich die Nachhaltigkeit von Landwirtschaftsbetrieben ganzheitlich bewerten lässt. Sie beruht auf zehn Indikatoren, die ökologische, ökonomische und soziale Aspekte berücksichtigen. Die wichtigste Datenquelle ist ein Gespräch mit dem Landwirt oder der Landwirtin, ausgehend von einem Fragebogen. Die ausgewerteten Daten werden in einer Spinnennetz-Grafik dargestellt und dienen als Grundlage für ein Feedback-Gespräch mit den Befragten. Dabei identifizieren die auf RISE geschulten Beratenden gemeinsam mit den Landwirten und Landwirtinnen die Potenziale für eine verbesserte Nachhaltigkeit der Betriebe.
RISE wurde bis anhin weltweit auf über 4000 Betrieben in 60 Ländern und von mehr als 300 geschulten RISE-Anwendern eingesetzt. Zu den analysierten Betriebstypen zählen Milch-, Gemüse-, Ackerbau- und Mischbetriebe, Kaffee-, Kakao- und Teeplantagen, afrikanische Kleinbetriebe sowie nomadische Viehhirten.
Pinoy Tannin – Development of sustainable tannin value chain in the Philippines
The Pinoy Tannin project developed the scientific, technological, social and economic bases to set up a sustainable tannin value chain (including planting, extracting and processing) in the Philippines, to contribute to the creation of new revenue possibilities for local communities.
In this four-year project, researchers from BFH-AHB, BFH-HAFL and various institutes in the Philippines identified coconut husks as a promising source of large quantities of tannin. A pilot plant for the extraction of tannins was also built.
In the long-term, the project outcomes are envisaged to contribute to a sustainable land use transition in degraded forest landscapes and the creation of new job opportunities among local communities.
The project was led by the BFH-AHB Institute for Materials and Wood Technology IWH, with BFH-HAFL responsible for coordinating the piloting of tannin plantations and supporting policy dialogues. The project was carried out in close collaboration with Philippine institutions – the Forest Products Research and Development Institute (DOST FPRDI), the Philippine Coconut Authority (PCA), and Visayas State University College of Agriculture and Food Science (VSUCAFS) – in the context of the Swiss Programme for Research on Global Issues for Development (r4d).
Watch the project-wrap video, with subtitles in French, German or English, on YouTube.
REDD+ Togo
Togo will sich an einem Mechanismus der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen zur Vermeidung des Treibhausgasausstosses aus Rodungen und Waldzerstörung (REDD+) beteiligen. Die Weltbank hilft Togo bei der Vorbereitung auf diesen REDD+-Mechanismus, wobei die HAFL das Projekt seit 2013 fachlich begleitet. Neben der allgemeinen Koordination des Prozesses hat die HAFL den Togo dabei unterstützt, seine REDD+-Strategie zu formulieren, sein erstes nationales Waldinventar umzusetzen und Veränderungen der historischen Waldbedeckung und damit verbundene Veränderungen des Kohlenstoffbestands zu analysieren. Diese Daten dienen als Referenz zur Festlegung der zukünftigen Emissionsverminderungen, die aufgrund der Umsetzung der REDD+-Strategie erreicht werden sollen.
Modernisierung der Berufsbildung in der Landwirtschaft in Armenien (MAVETA)
Von 2017 bis 2020 wurde in Armenien ein innovatives kleineres Projekt durchgeführt, das zum Ziel hatte, eine arbeitsmarktorientierte Berufsbildung in der Region Syunik zu entwickeln, um den Lebensunterhalt von Landwirtinnen und Landwirten in der Wertschöpfungskette der Milch- und Fleischwirtschaft zu verbessern.
Dieses Projekt zur Entwicklung der Berufsbildung in der Region Syunik konzentrierte sich darauf, die Kapazitäten ausgewählter berufsbildender Schulen zu entwickeln und die Verbindungen zwischen diesen Einrichtungen und dem Privatsektor zu stärken, um eine kompetenz- und handlungsorientierte Ausbildung anzubieten.
Die BFH-HAFL unterstützte das Goris State Agricultural College und den Ableger der ANAU (Armenian National Agrarian University) in Sisian bei der Entwicklung und Umsetzung des neuen Lehrplans für Fachpersonen für Tiergesundheit und Milchverarbeitung sowie bei der Verbesserung ihrer Beratungsdienste. Dazu führten die Expertinnen und Experten der BFH-HAFL eine Reihe von Workshops durch, die es den Teams vor Ort ermöglichten, sich neue Fähigkeiten anzueignen und neue Methoden und Instrumente für eine innovative und marktorientierte Berufsbildung in der Landwirtschaft zu erlernen.
Das Projekt zur Entwicklung der Berufsbildung in der Region Syunik wurde erfolgreich abgeschlossen und führte zur Gründung des Projekts «Modernisierung der Berufsbildung in der Landwirtschaft in Armenien» (MAVETA).
Das MAVETA-Projekt verbessert die Kenntnisse und Fähigkeiten von Fachpersonen und Studierenden in der Landwirtschaft und verwandten Bereichen. Gleichzeitig unterstützt es die Entwicklung des rechtlichen und institutionellen Rahmens für die duale Berufsbildung, bei der die Arbeit in einem Betrieb mit dem Unterricht an der Berufsschule kombiniert wird. Damit leistet es einen Beitrag zu einem nachhaltigen und klimafreundlichen Wachstum, von dem alle Bevölkerungsschichten profitieren, zu höheren Einkommen und zu mehr (selbständiger) Beschäftigung im ländlichen Armenien.
Umfang des Projekts
Die Vorbereitungsphase von MAVETA begann im Dezember 2021 und wurde im August 2022 erfolgreich abgeschlossen. Anschliessend setzte die erste Phase ein, die bis August 2025 laufen wird. Die zweite Phase wurde für den Zeitraum 2026–2030 grundsätzlich bereits genehmigt.
MAVETA setzt sich für die Verankerung dualer Bildungsansätze auf politischer und institutioneller Ebene ein. Ziel ist es, Strategien kohärent zu gestalten, Bildungseinrichtungen effektiver zu machen und die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor zu verbessern.
Vor Ort arbeitet das Projekt erneut mit dem Goris State Agricultural College und dem Ableger der ANAU in Sisian (Syunik) sowie dem Stepanavan State Agricultural College (Lori), dem Berd Multifunctional State College (Tavush), der Echmiadzin Craftsman State School (Armavir) und dem Ableger der ANAU in Yerevan zusammen. Zu den ausgewählten Berufen im Rahmen des MAVETA-Projekts gehören Veterinärmedizinerin, Milch- und Molkereitechnologe, Landwirtin, Landmaschinenbauer, Milchviehhalterin sowie Nuss- und Obstbauer.
Die BFH-HAFL unterstützt das Projekt bei der Entwicklung von Lehrplänen für diese Berufe. Dabei ist es wichtig, den Einbezug des Privatsektors in diesen Prozess zu erleichtern. Deshalb bietet die BFH-HAFL nicht nur fachliche und methodische Weiterbildungen für Lehrpersonen an, um einen handlungs- und kompetenzorientierten Lernprozess zu erreichen, sondern unterstützt auch den Ausbau der Zusammenarbeitsmethoden zwischen Hochschulen und Unternehmen.
Das MAVETA-Projekt wird von einer breiten Koalition internationaler und lokaler staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen finanziert und verfügt über ein Gesamtbudget von 8,3 Millionen Franken. Geleitet wird das Projekt von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA). Beteiligt sind zudem die Österreichische Entwicklungsagentur (ADA), das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die Regierung von Armenien, das Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirche der Schweiz (HEKS/EPER), die Izmirlian Foundation, die armenische Strategic Development Agency (SDA) und die Vanand Agro CJSC. Die Durchführungspartner des Projekts sind die GIZ und HEKS/EPER unter Mitwirkung der SDA und der BFH-HAFL.
Projektleiter: Johannes Brunner
Weiterführende Literatur: Pressemeldung DEZA September 2022
Weitere Informationen: BFH-HAFL-Website
BSc in Ernährungssicherheit an der Yezin Agricultural University in Myanmar
Mit diesem von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) geförderten Projekt soll ein Konzept für einen neuen Lehrstuhl (Ernährungssicherheit und Qualitätsmanagement) eines praxisorientierten Bachelor-Studiengangs an der Yezin Agricultural University (YAU) in Myanmar entwickelt werden. Die HAFL wurde beauftragt, diesen Prozess durch Inputs ihrer Abteilung für Lebensmittelwissenschaften sowie der Fachgruppe Unterricht und Beratung der Abteilung Studiengangsübergreifende Disziplinen (SüD) zu unterstützen. Das Projekt wurde mit Unterstützung der Fachgruppe Internationale Landwirtschaft akquiriert.